ffid website

ffid – media performance lab
since 2009

matthias hurtl – live performance sound
conny zenk –  live performance visuals
markus liszt – live performance object manipulation

ffid“ wurde September 2009, von Conny Zenk (Visualisierung), Matthias Hurtl (Sounddesign) und Markus Liszt (Performance / Objektmanipulation) als Laborprojekt gegründet, um im Bereich medienübergreifende Performances zu forschen und zu arbeiten.
Besonderes Interesse gilt dem Objekt als Instrument. Objekt und Raum stehen im direkten Zusammenhang. Als Objekte verwenden wir Fahrradreifen, Keulen und einen Stab mit Rad. Jedes Objekt unterscheidet sich in Gewicht, Schwerpunkt und Größe, die es in seiner Spielweise einzigartig machen.
Mit Motion Tracking generierte Bewegungsdaten erzeugen eine gemeinsame Kommunikationsebene von Sound, Visual und Performance. Es entsteht ein Mix aus Improvisation und aktiver, gegenseitiger Beeinflussung.

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urban seed website

Urban Seed
Performance
since 2010

Performer: Daniel Aschwanden (dadax.org)
Sound: Matthias Hurtl (mths | ffid)
Seed: Roman Ivancsits / in Zusammenarbeit mit experimonde
Projektion: Conny Zenk (gaffaa | ffid)

Das urban seed, eine pneumatische Architektur als ortsspezifische Intervention im ehemaligen kartografischen Institut wird zum Kristallisationspunkt für einen transdisziplinären Prozess kollaborativer, experimenteller Kunstproduktion mit dem Ergebnis einer Choreografie von Sound, Projektionen, performativem Körper und tanz changierend zwischen kompositorischer definition und improvisatorischer offenheit. Es entsteht eine akkumulation hybrider Formate innerhalb einer durchlässigen Partitur. Grundsätzlich ist uns der kollaborative Charakter sehr wichtig.

Mit unterschiedlich gesetzten Schwerpunkten und Betonungen treffen Körper, Sound und Projektion aufeinander. Bewusst verlagert sich der Fokus, es entstehen Momente unterschiedlicher Prägnanz in denen die reduziert und fragil wirkende Form der Haut des urban seed zum flächigen und dominanten transformiert – akustisch interpretiert durch schwebende Klänge oder stehende, spürbare Bässe. Lineare Bewegungen werden zu Kreisen, Schwarz wird zu Weiß wird zu Schwarz – eine Zirkulation – ein Kreislauf zeichnet sich ab.

Der Körper nimmt Ansätze digitaler Praktiken wie Sampling auf, tanzt nervöse Vibrationen, produziert minimale Pattern als Bewegungsrauschen, dialogisiert aber auch raumgreifend mit der Architektur, den Lichtstrukturen der Projektion und den Feldern des elektronischen Sounds, agiert als autonomer Zeichenproduzent, eingebettet in die konzertante Wirkung der komplexen medialen Verdichtung.

Noise als störendes und verdrängtes Element in der Wahrnehmung wird bewusst eingesetzt. Bildrauschen, das oftmals als Fehlerquelle markiert ist – Pixelfehler, stroboskopartiges Zucken – bilden eine Arbeitsgrundlage. Die Felder aktueller Auseinandersetzungen mit Übergangs-Bereichen sich im Wandel befindlicher temporärer Orte, ihren Randerscheinungen und Marginalisierungen treffen in der pneumatischen Konstruktion des urban seed aufeinander, definieren es als Ort des Widerstands und der Wahrnehmung. Es ist nicht möglich, eine absolute Grenze zu ziehen zwischen der Entstehung von Sound, Bewegtbild und körperlicher Dynamik. Vielmehr entsteht eine Verflechtung aller einzelnen Teile – überlappend, aber gleichzeitig auch autonom als Output dieser Kollaboration ohne systematische Hierarchie.

In der Praxis des Vermessens und Kartografierens werden nicht nur reale oder imaginäre Räume verortet, sondern ebenso immer auch die Vermessenden selbst.

Parcours_2. Rundgang_Urban Seed
Parcours_2. Rundgang_Urban Seed
Parcours_2. Rundgang_Urban Seed
Parcours_2. Rundgang_Urban Seed

photos by Christoph Lepka

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 „Stadt in der Stadt“
Lecture Performance
Projektion; Raumkonzept
since 2011
Ausgehend vom Ort der zukünftigen Seestadt in Aspern im Nordosten am Rande Wiens, ihren urbanen Transformationsprozessen und den temporären wie avisierten Bewohnern, stellt sich die Frage nach dem Choreografischen als einschreibende und gestaltende Geste und Herausforderung für die Schaffung künstlerischer Räume, die immer auch gesellschaftliche, politische und soziale sind: In welches Verhältnis setzt sich die performative Intervention zu dieser Landschaft; der künstlerische zu dem stadtplanerischen Entwurf der Seestadt? Daniel Aschwanden gibt in einer Lecture Performance Beispiele seines Schaffens im Gelände, dem er sich mit unterschiedlichen Scores annähert. Das Choreografische verschiebt sich u.a. in Fotografie, Video, experimentelle Architektur: Wie formuliert sich darin der Körper, welches Potential bieten diese Flächen für seine Arbeit und welche Auswirkungen hat das aufs Publikum?
Im Zuge seiner Aktivitäten vor Ort trifft Daniel Aschwanden auf die Projektionistin Cornelia Zenk und den Sounddesigner Mattthias Hurtl. Gemeinsam gestalten sie ein transmediales Setting für die Lecture und lassen auch Ergebnisse einer Auseinandersetzung mit Texten von Thomas Ballhausen in den Abend einfließen.

LECTURE, KONZEPT: Daniel Aschwanden (dadaX.org) | PROJEKTIONEN: Conny Zenk (gaffaa.net |ffid) | SOUND: Matthias Hurtl (mths|ffid)