Die Performance selfieDREAMER verweist auf die kulturelle Praxis der mit Handy oder Tablet entstandenen und in social medias geposteten Selfies und zeigt das Bestreben der Userin, sich für das perfekte Bild, den Wunsch-Frame zu (ver-)formen, im stetig sich wiederholenden, vergeblichen Versuch, dem Nutzen des digitalen Mediums gerecht zu werden. Zu welchen Posen verführen uns digitale Geräte?
Unter Anleitung und Moderation wird das Publikum eingeladen ihr persönliches Smartphone als Requisit zu betrachten. Dabei liegt der Fokus der Bewegungen im Bereich der Objektmanipulation. Mit Hilfe von Selfie-Stangen und eigens entworfenen Selfie-Apparaturen wird das Smartphone zum audio-visuellen Instrument. Digitale Geräte werden immer mehr zu einem Orakel, einem Speicher unserer Wünsche und Sehnsüchte. Wir berühren sie zärtlich, streichen sanft über ihre Screens, lachen und weinen in sie hinein.
In der Performance selfieDREAMER finden Visuelles und Auditives eine gemeinsame Sprache, deutlich wird das durch Entsprechungen in gestaltetem Ton und Bild in Bezug auf Direktheit, Verfremdung und Distanz, durch ein gemeinsames Tempo in Bild- und Tonvariation und -manipulation, aber auch durch eine gemeinsame konstruktive Verarbeitung von Bewegung, Bild und sensorischer Bewegungsanalyse am Smartphone.
selfieDREAMER taucht ein in einen sinnlichen Umgang von Raum und Zeit geprägt von der Performanz der Medien. Es werden Apparate verwendet, die viel mehr an Alltagsobjekte als an Jonglierinstrumente erinnern. Wenn wir schlafen verändern sich unsere Sinne, Träume wiederholen sich, wir verarbeiten Dinge die wir gesehen haben und Orte die wir erlebt haben. Wir fahren, fahren, fahren auf den pulsierenden Lichtwellen einer Dream Machine.
“ … der Schlaf selbst ist Rhythmus, Regelmäßigkeit und Wiederholung” (Jean-Luc Nancy, Vom Schlaf)
Credits:
Conny Zenk (Regie, Video, Raum)
Markus Liszt (Choreografie)
Veronika Mayer (Sound)
Emanuel Gollob (Objects)
Ramona Cidej (Text, Philosophy)