//urban seed
Das urban seed, eine pneumatische Architektur als ortsspezifische Intervention im ehemaligen kartografischen Institut wird zum Kristallisationspunkt für einen transdisziplinären Prozess kollaborativer, experimenteller Kunstproduktion mit dem Ergebnis einer Choreografie von Sound, Projektionen, performativem Körper und tanz changierend zwischen kompositorischer definition und improvisatorischer offenheit. Es entsteht eine akkumulation hybrider Formate innerhalb einer durchlässigen Partitur. Grundsätzlich ist uns der kollaborative Charakter sehr wichtig.
Mit unterschiedlich gesetzten Schwerpunkten und Betonungen treffen Körper, Sound und Projektion aufeinander. Bewusst verlagert sich der Fokus, es entstehen Momente unterschiedlicher Prägnanz in denen die reduziert und fragil wirkende Form der Haut des urban seed zum flächigen und dominanten transformiert – akustisch interpretiert durch schwebende Klänge oder stehende, spürbare Bässe. Lineare Bewegungen werden zu Kreisen, Schwarz wird zu Weiß wird zu Schwarz – eine Zirkulation – ein Kreislauf zeichnet sich ab.
Der Körper nimmt Ansätze digitaler Praktiken wie Sampling auf, tanzt nervöse Vibrationen, produziert minimale Pattern als Bewegungsrauschen, dialogisiert aber auch raumgreifend mit der Architektur, den Lichtstrukturen der Projektion und den Feldern des elektronischen Sounds, agiert als autonomer Zeichenproduzent, eingebettet in die konzertante Wirkung der komplexen medialen Verdichtung.
Noise als störendes und verdrängtes Element in der Wahrnehmung wird bewusst eingesetzt. Bildrauschen, das oftmals als Fehlerquelle markiert ist – Pixelfehler, stroboskopartiges Zucken – bilden eine Arbeitsgrundlage. Die Felder aktueller Auseinandersetzungen mit Übergangs-Bereichen sich im Wandel befindlicher temporärer Orte, ihren Randerscheinungen und Marginalisierungen treffen in der pneumatischen Konstruktion des urban seed aufeinander, definieren es als Ort des Widerstands und der Wahrnehmung. Es ist nicht möglich, eine absolute Grenze zu ziehen zwischen der Entstehung von Sound, Bewegtbild und körperlicher Dynamik. Vielmehr entsteht eine Verflechtung aller einzelnen Teile – überlappend, aber gleichzeitig auch autonom als Output dieser Kollaboration ohne systematische Hierarchie.
In der Praxis des Vermessens und Kartografierens werden nicht nur reale oder imaginäre Räume verortet, sondern ebenso immer auch die Vermessenden selbst.
Performer: Daniel Aschwanden (dadax.org)
Sound: Matthias Hurtl (mths | ffid)
Seed: Roman Ivancsits / in Zusammenarbeit mit experimonde
Projektion: Conny Zenk (gaffaa | ffid)
photos by Christoph Lepka
//digitaler prater
die medienfassade des aec wird zum anziehungspunkt für besucher. genutzt als riesige werbefläche lockt das aec mit klassischen prater ansagen.
einzigartig :: einmalig :: atemberaubend :: für die ganze familie.
es entsteht eine merkwürdig, ironische harmonie zwischen dem aec in linz und dem würstelprater in wien.
//besetzung
„besetzung“ ist eine im jänner 2009 entstandene installative arbeit, die den vorhandenen, unzugänglichen raum sichtbar macht. mittels projektion besetze ich diesen physisch vorhandenen ort temporär.
