a cooperation of PEEK-Projekt* „Artist Philosophers. Philosophy AS Arts-Based-Research“ and Tanzquartier

Was tut der Körper des Performers? Aufgreifen, was ihm zufällt in der Performance, in der Improvisation, sich in Beziehung setzen, es aufgreifen und wieder fallen lassen, nicht festhalten, sich selbst und die Dinge sprechen lassen. Als Agent des Raumes, sich einer Art analog-digitalem Schamanismus öffnen; für das, was unaussprechlich anmutet, für dasjenige, was sich spontan artikulieren und verlieren möchte. Sich selbst als Medium anbieten für die anderen, die schliesslich eingeladen sind, aktiv Teil zu haben und zu werden, ihre Körper und Geräte einzubringen in eine temporäre, performative, multiperspektivische Installation, welche schlussendlich alle im Raum, nunmehr jenseits des Mediums Licht umfasst und verbindet in einem sich selbst organisierenden Audiocluster, einer chorisch wirkenden Komposition, realisiert durch die Anwesenden, verbunden durch ein Netzwerk via Smartphones, die in diesem Fall nicht primär zur Konstruktion von Selfies eingesetzt werden, sondern schlicht als Medium der Tele-Phonie. Absenz und Präsenz durchdringen und konstellieren sich in schwerlich beschreibbaren und doch sprechenden Verhältnissen, kreieren Samples, Simulationen, physische Realitäten und Irrealitäten.

 

Daniel Aschwanden, Performer, und Conny Zenk, Medienkünstlerin machen sich unterstützt von Soundkünstler Matthias Hurtl gemeinsam auf zur Rettung des Zufalls und versuchen, sich an die Ränder von Text und Sprache zu begeben. Erst einmal über die Bejahung des „Imperiums des Lichtes“: Licht wird in Form diverser Projektionen genutzt um die Zeichen im Medium des Digitalen erscheinen zu lassen und zu dekonstruieren. Dem Verfahren, das hin zu Auflösungen in schwarz und weiss führt und im besten Fall auch jenseits davon, liegt der Ansatz zugrunde, sich Nietzsches Aussagen fragmentarisch anzunähern, sein Denken zu dechiffrieren, transdisziplinäre Übersetzungen zu schaffen. Nietzsche für Anfänger und Fortgeschrittene im Spiegel der gängigen Medien, im medialen Insektenauge der digitalen Gadgets, welche ihre Beobachtungen zur umfassenden, weltumspannenden Verdoppelung akkumulieren und auf sich selbst projezieren.

From 26th-29th November 2015 in Halle G and the Studios of Tanzquartier Wien, the PEEK-Project* “Artist Philosophers. Philosophy AS Arts-Based-Research” and Tanzquartier Wien are joining forces to investigate emerging interdisciplinary connections between philosophy and the arts. Over the course of four days, more than 60 philosophers and artists will come together to explore whether the arts in connection with philosophy can constitute a laboratory for the future. Nietzsche envisioned a fusion of the resistant forces of both disciplines as a “foreplay of a philosophy of the future” which was to bring about a new, active concept of thinking: an active thinking of the untimely, that is, “acting in a non-present fashion, therefore against time and even on time, in favour (…) of a time to come”. (Deleuze: Nietzsche and Philosophy) Well, bring it on!

Rettung des Zufalls

„Und das ist mein Dichten und Trachten, daß ich in eins dichte und zusammentrage, was Bruchstück ist und Rätsel und grauser Zufall.“ Nietzsche /Zarathustra

Erlöser des Zufalls, das ist der Name, den er fordert. Was bedeutet das? Den Zufall retten heißt nicht, ihn in die Reihe der Ursachen aufnehmen; das hieße nicht , ihn retten, sondern ihn verlieren. Maurice Blanchot/ Nietzsche und die fragmentarische Schrift