a cooperation of PEEK-Projekt* „Artist Philosophers. Philosophy AS Arts-Based-Research“ and Tanzquartier
Was tut der Körper des Performers? Aufgreifen, was ihm zufällt in der Performance, in der Improvisation, sich in Beziehung setzen, es aufgreifen und wieder fallen lassen, nicht festhalten, sich selbst und die Dinge sprechen lassen. Als Agent des Raumes, sich einer Art analog-digitalem Schamanismus öffnen; für das, was unaussprechlich anmutet, für dasjenige, was sich spontan artikulieren und verlieren möchte. Sich selbst als Medium anbieten für die anderen, die schliesslich eingeladen sind, aktiv Teil zu haben und zu werden, ihre Körper und Geräte einzubringen in eine temporäre, performative, multiperspektivische Installation, welche schlussendlich alle im Raum, nunmehr jenseits des Mediums Licht umfasst und verbindet in einem sich selbst organisierenden Audiocluster, einer chorisch wirkenden Komposition, realisiert durch die Anwesenden, verbunden durch ein Netzwerk via Smartphones, die in diesem Fall nicht primär zur Konstruktion von Selfies eingesetzt werden, sondern schlicht als Medium der Tele-Phonie. Absenz und Präsenz durchdringen und konstellieren sich in schwerlich beschreibbaren und doch sprechenden Verhältnissen, kreieren Samples, Simulationen, physische Realitäten und Irrealitäten.
Daniel Aschwanden, Performer, und Conny Zenk, Medienkünstlerin machen sich unterstützt von Soundkünstler Matthias Hurtl gemeinsam auf zur Rettung des Zufalls und versuchen, sich an die Ränder von Text und Sprache zu begeben. Erst einmal über die Bejahung des „Imperiums des Lichtes“: Licht wird in Form diverser Projektionen genutzt um die Zeichen im Medium des Digitalen erscheinen zu lassen und zu dekonstruieren. Dem Verfahren, das hin zu Auflösungen in schwarz und weiss führt und im besten Fall auch jenseits davon, liegt der Ansatz zugrunde, sich Nietzsches Aussagen fragmentarisch anzunähern, sein Denken zu dechiffrieren, transdisziplinäre Übersetzungen zu schaffen. Nietzsche für Anfänger und Fortgeschrittene im Spiegel der gängigen Medien, im medialen Insektenauge der digitalen Gadgets, welche ihre Beobachtungen zur umfassenden, weltumspannenden Verdoppelung akkumulieren und auf sich selbst projezieren.
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Rettung des Zufalls
„Und das ist mein Dichten und Trachten, daß ich in eins dichte und zusammentrage, was Bruchstück ist und Rätsel und grauser Zufall.“ Nietzsche /Zarathustra
Erlöser des Zufalls, das ist der Name, den er fordert. Was bedeutet das? Den Zufall retten heißt nicht, ihn in die Reihe der Ursachen aufnehmen; das hieße nicht , ihn retten, sondern ihn verlieren. Maurice Blanchot/ Nietzsche und die fragmentarische Schrift